Sonntag, 19.11.2017

Zauberhafter Reinhardswald im St. Franziskus-Hospital Ahlen

Auf großformatigen Bildern, die seit Samstag 18. November im Foyer des St. Franziskus-Hospitals Ahlen zu sehen sind, nehmen die Fotografen die Betrachter mit hinein in den hessischen Reinhardswald. Über mehrere Jahre fuhren die fünf Fotogruppenmitglieder, zu denen Birgit Fabich, Günter Leffler, Ralf Vornholt, Edith Bauseler und Lisa Muer gehören, zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Wetterbedingungen in das große Waldgebiet. Der Anblick der Baumriesen im Sababurger Urwald, umgeben von übermannshohen Adlerfarnfeldern, Fliegenpilzen und Buchenschleimlingskolonien, eingebettet im saftig grünen Moos, nahm sie sofort gefangen und ließ sie nicht mehr los.

Die Fotogruppe „Kontraste“: Ralf Vornholt, Lisa Muer, Günter Leffler, Birgit Fabich und Edith Bauseler (v.l.) beim Aufhängen der großformatigen Bilder aus dem Reinhardswald.

„Ich liebe die Ruhe und Gelassenheit im Wald, hier habe ich Zeit für mich“, erklärt Edith Bauseler. Dass man einen anderen Blick auf die Welt bekommt, davon ist Lisa Muer überzeugt und das sieht auch Ralf Vornholt so, der hier gerne dem Alltagsgeschehen entflieht. Günter Leffler liebt das Erleben der Natur und die Ruhe, die in ihr wohnt, auch wenn er sich schon so manches Mal trotz Mückenspray mit einer Decke gegen die Plagegeister wehren musste.

Die fünf Hobbyfotografen, die aus Füchtorf und Beckum stammen verbindet die Leidenschaft des Fotografierens. Durch die Linse betrachtet sehen sie Dinge, die sonst nicht auf den ersten Blick offensichtlich werden. Die Möglichkeiten der Technik, auch im Hinblick auf Licht und Schatten, nutzt Günter Leffler gern aus. „Fotos in einem Wald zu machen ist eine faszinierende Herausforderung, denn die Lichtverhältnisse sind immer wieder andere“, so Vornholt, der beim Drücken des Auslösers spürt, ob das Foto etwas wird oder nicht. „Es gab Tage, an denen ich den Chip komplett gelöscht habe und andere wo ich wusste, dass die Bilder eingefangen wurden, die ich haben wollte“. Dass der Wald in jeder Jahreszeit neue Motive bietet, hat die Gruppe bei jedem Besuch erneut erfahren. „Manchmal nehmen wir auch Beleuchtung mit in den Wald, wenn wir nachts unterwegs sind“, berichtet Edith Bauseler.

„Leider können Bilder keine Geräusche und Gerüche übertragen und einmalige Stimmungen sind nicht wiederholbar. So hoffen wir, dass der Eindruck der Bilder beim Betrachter den Wunsch aufkommen lässt, den zauberhaften Reinhardswald selbst einmal zu erleben oder zu Hause zu genießen“, meint Birgit Fabich, die auch nach vielen Besuchen immer noch von dem Wald fasziniert ist. Über die Jahre hat sich die Ausrüstung der Gruppe den fotografischen Herausforderungen angepasst. So ergänzten sie die Bandbreite der Objektive, um den einzelnen Objekten gerecht zu werden. Für die bodennahen Aufnahmen kamen spezielle Stative zum Einsatz. Manche Bilder entstanden auch durch Mehrfachbelichtung und viele Aufnahmen kamen bei Sonnenaufgang oder in der abendlichen Dämmerung zustande. Um die Dramatik zu steigern, kamen in der Dämmerung LED-Taschenlampen als Beleuchtung und Aufhellung zum Einsatz.

Insgesamt gibt es 77 Bilder im Format 70 x 105 cm, die in Stapelboxen wohl behütet in einem Keller liegen und 22 Bilder sind nun im Foyer des St. Franziskus-Hospitals Ahlen, an der Robert-Koch-Straße 55, bis Mitte Januar zu sehen. Wer Interesse an einem der Bilder  hat oder noch mehr Motive sehen möchte,  kann gern Kontakt mit Birgit Fabich unter der Telefonnummer 0162/7989732 oder info(at)birgitfabich.de aufnehmen. Alle Werke können in individuellen Präsentationsformen und Größen angefertigt werden.


Themenkasten:

Hervorgegangen ist die „Fotogruppe Kontraste“  aus einem Fotoclub in Warendorf, der sich im Februar 1993 traf. Mit von der Partie waren damals schon Ralf Vornholt und Günter Leffler. „Es waren rund 30 Interessierte“, erinnert sich Vornholt. In den Anfangsjahren gab es viele Mitglieder, die die Gruppe verließen und nach diversen Namensänderungen bildete sich im Jahr 2000 die „Fotogruppe Kontraste“. Lisa Muer und Edith Bauseler kamen zur Gruppe dazu, andere Fotografen verließen sie. Seit 2006 besteht nun der „harte Kern“ aus den fünf Mitgliedern und die Gruppe wird in dieser Formation zusammenbleiben. „Wir verstehen und vertrauen uns“, sagt Leffler. Einmal im Monat treffen sie sich, um über künftige Ausstellungen oder Aktivitäten zu sprechen und diese zu planen. Wenn die Ideen dann greifbarer werden, erhöht die Gruppe die Zahl der Treffen, um das neue Projekt voranzubringen. Aktuell sind dies Fotos im Moor, wobei die Gruppe nicht auf ein bestimmtes Gebiet festgelegt ist. „Wir werden das Diepholzer Moor, ein Moor bei Bremen, aber auch eins im Emsland besuchen“, verrät Birgit Fabich.