"Die Vereinbarkeit von Kunst und Medizinischen Abläufen war die Herausforderung bei der Entstehung des Kreißsaals!", verriet der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Dr. med. Markus Gantert in seiner Rede. Er hieß zusammen mit dem Vorstandsmitglied der St. Franziskus-Stiftung in Münster, Dr. med Daisy Hünefeld, die Gäste willkommen. Er brachte das außergewöhnliche gemeinschaftliche Kreißsaal-Kunst-Projekt auf den Weg.
"Dieses Projekt war aus der Not heraus entstanden, da der derzeitig geschätzte Investitionsstau für Kliniken in NRW um die 12,5 Milliarden liegt." Weiter wies Dr. Dr. Gantert auf die schwierige Gesundheitspolitik in der Geburtshilfe hin. "Einer verantwortungsvollen Arbeit steht ein schlechtes Entlohnungssystem gegenüber." Umso mehr begeisterte ihn das Engagement der jungen Generation. Angeleitet von Oberstudienrätin Marita Schäper, entwickelte der Kunst-Leistungskurs des Ahlener St. Michael Gymnasiums und des Städtischen Gymnasiums Ahlen sowie das Architekturbüro Tripp, das Konzept für den Kreißsaal. Herausgekommen ist ein Raum, der nicht nur Wert auf Design, sondern auch auf Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre legt.
Am 23.11.2016 erfolgte der Startschuss zum Schülergestaltungsprojekt, das längst zu einer Herzenssache geworden war und immer mehr MitstreiterInnen fand. Regionale Unternehmen, Privatpersonen und nicht zuletzt die Landesregierung NRW interessierten sich für das Projekt. Ihnen wurde beim Festakt gedankt.
Eine besondere Ehre wurde dem Ahlener Krankenhaus und allen, die sich für das Projekt engagiert haben durch die Teilnahme des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Herrn Karl Josef Laumann, zu teil. Dieser kündigte an, dass die Landesregierung zusätzlich den mit 550 Millionen Euro ausgestatteten Krankenhausfonds um weitere 300 Millionen Euro mit Hilfe des Bundes aufstocken werde.
"In Nordrhein-Westfalen stehen wir vor einigen Herausforderungen in der Geburtshilfe. Wir müssen auch zukünftig die geburtshilfliche Versorgung sicherstellen. Dazu müssen wir insbesondere die Arbeitsbedingungen verbessern und das Berufsbild - nicht nur finanziell - attraktiver machen. Aber ich bin sicher, dass wir gemeinsam durch engagierte Arbeit eine zukunftsfähige und gute Geburtshilfe in NRW gestalten können. Das Kreißsaal Projekt "Herzenssache" hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe, dass das Projekt als Vorbild für weitere Initiativen in anderen Städten dient und wünsche Ihnen für Ihre weitere Arbeit alles Gute", erklärte Gesundheitsminister Laumann.
"Was den Briten ihr Königshaus, ist den Ahlenern ihr Krankenhaus." Mit diesem Vergleich leitete Dr. med. Daisy Hünfeld, Vorstandmitglied der St. Franziskus-Stiftung in Münster, ihre Rede ein. Sie dankte dem beteiligten Kunst-Leistungskurs für den wunderbaren Einsatz des neu entstandenen Kreißsaals. Sie betonte, dass gerade die Stiftung, als katholischer Krankenhausträger, einen besonderen Bezug zur Geburt und damit auch zur Struktur der Geburtshilfe hat.
Dem Festakt folgte die Besichtigung des neuen Kreißsaales. Dieser wurde mit einem anschließenden Empfang in der Gynäkologischen Ambulanz gebührend gefeiert.
