Dienstag, 15.09.2020

Wassergeburt – Bereit für die Badewanne im St. Franziskus-Hospital Ahlen!

Als Triathletin ist Wasser ihr Element, unter der Geburt waren die Wehen nicht mehr so schmerzhaft. Persönlicher Erlebnisbericht von Pia Dahmen

„Mein größter Wunsch – schon in der Schwangerschaft- ist eine Wassergeburt gewesen!“, schwärmte die frisch entbundene  Mutter Pia Dahmen. „Rein physikalisch konnte ich mir einfach nicht vorstellen im Bett zu gebären und dachte Wasser könnte ganz hilfreich sein.“, verriet die sportliche Triathletin weiter. Nachdem die werdende Mutter ihren Wunsch im Kreißsaal der Ahlener Frauenklinik Hebamme Astrid Wendt mitteilte, ließ diese direkt warmes Wasser in die Gebärwanne  ein.

Eine Wassergeburt bietet die Möglichkeit seine natürlichen Ressourcen besser auszuschöpfen, in dem man sich ein wenig in die Wehen treiben lassen kann. Vorab erhalten die meisten Frauen einen Einlauf, damit das Wasser nicht so schnell verschmutzt. Der Aufenthalt im warmen (meist zwischen 34° und 36 °) Wasser entspannt die meisten Frauen und kann die Dauer der Geburt verkürzen. Die Gebärwanne ist deutlich höher als die allgemeine Wanne im heimischen Badezimmer.

„Zuhause haben wir keine Badewanne. Vorab hat mir die Vorstellung im warmen Wasser zu liegen und dass es vielleicht doch etwas blutig sein könnte, etwas zu schaffen gemacht, aber diese Bedenken waren mit den warmen Wellen weggespült worden. Das Badewasser sorgte für schnelle Entlastung und Entspannung. Ich konnte mich am Wannenrand super festhalten und meine Geburtsstellungen variieren.  Auch das Zeitgefühl ist unter der Geburt etwas gedehnter. Ich hätte gedacht, dass ich vier Stunden in der Wanne lag“, lächelt Pia Dahmen. „Aber es waren nur  zwei Stunden Geburt und ganz ohne Schmerzmittel!“

Unter der Geburt erneuerte Hebamme Astrid Wendt mehrfach das Wasser und überwachte mit Hilfe von Telemetrie die Herztöne des Kindes. Bei einer Wassergeburt verwendet man zur Überwachung der Wehentätigkeit der Mütter und den Herztönen des Kindes ein spezielles CTG-Gerät mit wasserdichten Schallköpfen und ohne direkten Stromanschluss.

„Wenn du die Möglichkeit hast, dann geh in die Wanne! Das ist super! Bei meiner Frau hat es super funktioniert“, so der Ratschlag vorab von Frau Dahmens Physiotherapeut. Und dieser Tipp war großartig - fand auch das Geburtsteam des St. Franziskus-Hospitals Ahlen.

 „Nachdem ich gemerkt habe, dass  Frau Dahmen so gut entspannte, war kaum Anleitung nötig. Alles lief wie von selbst. Wir brauchten keine Schmerzmittel. Es war eine wunderschöne Geburt und  Frieda genoss das sanfte Eintauchen vom Mutterleib in das Badewasser und dann direkt auf Mamas Brust, “ so Hebamme Astrid Wendt weiter.

„Das war eine optimale Geburt. Selbst die Pressphase ist ganz ruhig verlaufen. Das Kind hat die Geburt klasse gemeistert. Wir konnten per CTG alles ganz in Ruhe beobachten und mussten nicht eingreifen, sondern die Natur einfach geschehen lassen!“, berichtet Oberärztin Dr. Marina Hubert.

Das Baby atmet unter einer  Wassergeburt kein Wasser ein. Das wird durch den angeborenen Tauchreflex verhindert – bei Eintauchen des Gesichts ins Wasser, reagiert das Kind reflexartig mit dem Verschließen der Luftröhre und „Luftanhalten“. Es atmet das erste Mal, wenn sein Gesicht an der Luft ist. Vorher wird es über die Nabelschnur noch mit Sauerstoff versorgt.

Baby Frieda wurde nachdem Eintauchen von Mutterleib ins Wasser zum sogenannten Bonding auf die Brust ihrer Mutter gelegt und später abgenabelt – genau, wie bei einer Geburt „an Land“.

Herzlichen Glückwunsch an Familie Dahmen zur Tochter Frieda. Sie hat mit 2798 g und 52 cm ihr BABY-Seepferdchen am 06.09.2020 bestanden.