Tipps für Angehörige

Besuchszeit ist Seelenzeit

Besuchszeit ist Seelenzeit

Wir wollen Sie als Angehörige nicht von Ihren Nächsten fernhalten – in einer schweren Erkrankung ist Nähe und Trost durch die Liebsten wie das Brot zum Leben.

„Angehörige sind jederzeit willkommen!“- so die Einladung unserer Intensivstation. Wir sind bereits zum 2. Mal mit dem angehörigenfreundlichen Zertifikat der "Stiftung Pflege" ausgezeichnet worden: Es gibt keine starren Besuchszeiten, die Angehörigen können den ärztlichen Visiten beiwohnen und die Patienten bei pflegerischen und ärztlichen Maßnahmen unterstützend begleiten.

In einigen Situationen kann es aber auch notwendig sein, Besuche einzuschränken oder abzusprechen: Ein langer Besuch kann im Einzelfall sehr anstrengend sein für einen Patienten sein, mehr als zwei Personen dürfen nur nach Absprache gleichzeitig zu einem Patienten und nachts kann auf Rücksicht auf die Nachtruhe nur in Ausnahmefällen Besuch gewährt werden.

Auch bedingt durch pflegerische oder ärztliche Maßnahmen und zur Wahrung der Intimsphäre unserer Patienten kann es zu Einschränkungen der Besuchsmöglichkeit kommen.
Bitte stimmen Sie mit unseren Mitarbeitern ab, wer wann Ihren Angehörigen besuchen kann. Natürlich versuchen wir dabei, auch individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

 

Geräte helfen - im Mittelpunkt steht immer der Mensch

 

Wer nach einer großen Operation oder im Rahmen einer schweren Erkrankung auf der Intensivstation erwacht, bemerkt als erstes Kabel und Schläuche. Das kann Angst auslösen. Die Geräte helfen uns aber für Ihre Sicherheit zu sorgen und rechtzeitig kritische Situationen abzuwenden. Wenn unser Körper zu schwach und zu krank ist und Organe zu versagen drohen, können moderne Geräte unserem Körper lebenswichtige Funktionen abnehmen, solange, bis die Heilung einsetzt. Die Geräte können aber nur helfen, wenn sie klug eingesetzt werden und Patient und Angehörige in die Behandlung eingebunden werden.

Intensivmedizin ist menschliche Medizin, hier übernehmen Menschen Verantwortung füreinander und helfen anderen in einer schweren Zeit!

Möglicherweise finden Sie Ihren Angehörigen an vielen Schläuchen und Kabeln angeschlossen vor. Diese dienen u.a.

•    der Überwachung wichtiger Körperfunktionen,

•    der Zufuhr von Medikamenten und Nährstoffen,

•    der Ableitung von Körpersekreten,

•    der Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf

Es kann auch sein, dass Ihr Angehöriger unter dem Einfluss von Schmerzmitteln und /oder Narkosemedikamenten steht und vermindert oder nicht ansprechbar ist. Dies dient der Vermeidung von Schmerzen oder Atemnot und ist bei manchen Behandlungen (z.B. bei künstlichen Beatmungen) unerlässlich, um die Therapie erträglich zu machen.

 

Hygiene

Schwer Erkrankte sind besonders anfällig gegenüber Infektionen. Umgekehrt können sich aber auch Besucher bei Patienten mit Infektionen anstecken.

Bitte achten Sie daher auf notwendige Hygienemaßnahmen. Desinfizieren Sie sich vor und nach dem Kontakt mit dem Patienten die Hände. Entsprechende Spender finden Sie in jedem Zimmer und am Eingang/Ausgang der Station. Personen, die an Infekten leiden, sollten Besuche nach Möglichkeit vermeiden oder ggf. besondere Hygienemaßnahmen einhalten.
Bitte sprechen Sie unsere Mitarbeiter an!

 

Bei manchen Patienten müssen wir besondere Isolationsmaßnahmen durchführen, entweder, da sie besonders infektanfällig sind oder, da sie an übertragbaren Krankheiten leiden. In diesen Fällen wird Sie unser Personal in die Hygienemaßnahmen gesondert einweisen.

Arztkontakt

Wenn Sie einen behandelnden Arzt sprechen möchten, wenden Sie sich bitte an das Pflegepersonal. Dieses wird einen Arzt verständigen oder Ihnen mitteilen, wo und wie Sie einen Gesprächstermin vereinbaren können. 
Wir sind bemüht, Ihnen zeitnah ein Gespräch zu ermöglichen.  

Bitte haben Sie aber Verständnis, falls ein Gespräch nicht sofort möglich ist.

Seelsorge

Schwere Erkrankungen stellen für die Betroffenen und ihre Angehörigen eine psychisch stark belastende Ausnahmesituation dar. Falls Sie dies wünschen, stehen auch Ihnen als Angehörige daher die Seelsorger unserer Klinik zur Verfügung. Den Kontakt stellt unser Pflegepersonal gerne für Sie her

Ethik-Komitee

Manchmal müssen in gesundheitlichen Grenzsituationen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden. In unserer Klinik wurden daher sog. „ethische Fallbesprechungen“ eingerichtet.

Hier treffen sich alle an der Behandlung der Patienten beteiligten Berufsgruppen, unsere Seelsorger und auf Wunsch auch Angehörige und besprechen alle den Patienten betreffenden medizinischen, pflegerischen, sozialen und ethischen Aspekte.

In diesem Rahmen soll eine medizinisch und ethisch vertretbare und gleichzeitig den Wünschen und Vorstellungen des Patienten entsprechende Lösung gefunden werden.

 

Patientenverfügungen/Vorsorgevollmachten

Sollte eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht vorliegen, legen Sie diese Dokumente bitte vor, so dass sie im Bedarfsfall verfügbar sind.

 

Therapiebegrenzung/Festlegung von Therapiezielen

Es gibt Situationen, in denen Sie als Patient keine maximale Therapie wünschen, sondern eine Änderung des Therapieziels, so dass Leid, Luftnot und Schmerzen maximal behandelt werden ohne das Ziel einer Genesung.

Häufig können Sie Ihren Willen in so einer Situation nicht mehr äußern, so dass wir mit ihren engsten Angehörigen ihren Willen in Gesprächen ermitteln müssen. Sollten keine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung vorliegen, kann es notwendig werden Ihre Angehörigen beim Amtsgericht als gesetzliche Betreuung vorzuschlagen, so dass diese auch im rechtlichen Sinne Ihren Willen vertreten dürfen.

Da eine Festlegung einer Therapiebegrenzung eine sehr gravierende Entscheidung ist, die, falls der Tod des Patienten eintritt unumkehrbar ist, ist es sehr wichtig eine solche Entscheidung wohlüberlegt zu treffen und unter Einbeziehung aller Gesichtspunkte. Häufig ist es dabei hilfreich noch eine Bedenkzeit einzuhalten, in der auch der weitere Verlauf abgewartet werden kann.

Ein Gespräch zu einer Therapiebegrenzung sollte in der Regel werktäglich und nicht nachts oder an einem Wochenende stattfinden. Die engsten Angehörigen bzw. die Bevollmächtigten oder gesetzlichen Betreuer und die Entscheidungsträger der behandelnden Ärzte und Pflegekräfte sollten an so einem Gespräch teilnehmen. Falls erforderlich können auch erneute Gesprächstermine vereinbart werden.

 

Kontakt

Intensivstation

Tel: 02382-858-260

 

Sekretariat Anästhesiologie und Intensivmedizin 

Montags bis freitags: 10:30h bis 15:00h

Frau Barbara Heising

Tel.: 0 23 82/ 858-254

Fax: 0 23 82/ 858-763

E-Mail: anästhesie(at)sfh-ahlen.de 

 

Sekretariat Innere Medizin

Frau Zehra Dugic

Tel.: 0 23 82/ 858-305

Fax: 0 23 82/ 858-211

E-Mail: innere(at)sfh-ahlen.de