Montag, 20.12.2010

Chefärzte geben ihr letztes Hemd

Unter dem Motto „Wir geben unser letztes Hemd“ steht ein etwas anderer Kalender, der in dieser Woche im St. Franziskus-Hospital Ahlen vorgestellt wurde. Jedes der Kalenderblätter zeigt Chefärzte, Oberarzt oder Mitglieder des Direktoriums, denen eines am Herzen liegt: Sie möchten auf das Ahlener Krankenhaus aufmerksam machen, um junge Mediziner für das Krankenhaus der Wersestadt zu interessieren.

Den etwas anderen Kalender präsentierten im St. Franziskus-Hospital: Pflegedirektorin, Maria Weiling, der Ärztliche Direktor, Dr. Thomas Haug, Chefarzt Dr. Frank Klammer, Verwaltungsdirektor, Winfried Mertens, Sylvia Sommer und Brigitte Steinhoff von den gleichnamigen Ahlener Buchhandlungen.

Für die Fotos schlüpften die Chefärzte gern, an einem freien Wochenende, in die Rolle eines Modells, wurden mit Puder bearbeitet und gaben ihr letztes Hemd, wie es auf jedem Kalenderblatt immer wieder heißt, für „Ihre Ausbildung“, „damit wir Ihre Gesundheit fest im Blick haben“ oder „als Hilfe auf Ihrem Weg nach oben“. Natürlich hatte ein jeder von ihnen die Möglichkeit, gestalterische Wünsche zu äußern und während der ein oder andere sein Hemd auszog wurde dies bei einem anderen angedeutet. Trotz nackter Haut entstanden so ästhetische Fotos, die von dem Kasseler Fotografen Pavlo Blofield, gemacht wurden.   „Wir möchten mit diesem Kalender darauf aufmerksam machen, dass wir im St. Franziskus-Hospital Ahlen, in allen Abteilungen, hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten für junge Ärzte haben“, unterstrich der Verwaltungsdirektor, Winfried Mertens. Er machte darauf aufmerksam, dass besonders die Krankenhäuser kleiner Städte das Problem haben, junge Ärzte für sich zu gewinnen.

„Die Chirurgie ist mittlerweile ein aussterbendes Fach, denn am Ende eines Medizinstudiums entscheiden sich nur noch 6% der Studenten dafür“, betonte der Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie, Dr. Frank Klammer. „Es gibt viel zu tun, darauf aufmerksam zu machen, dass Medizinstudenten an unserem Krankenhaus sehr gute Voraussetzungen finden, ihre Ausbildung zu machen. Das Ahlener Krankenhaus kann seinen Ausbildungsauftrag mit viel Motivation sehr gut erfüllen“, so der Mediziner.  

Dass das Team aus Ärzten und Verwaltung Hand in Hand arbeitet und über Monate das Projekt des Kalenders geheim halten konnte spricht für sich. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Kalender zu erstellen und ich würde mich freuen, wenn wir mit diesem Gemeinschaftsprojekt junge Ärztinnen und Ärzte dazu bewegen könnten, sich in unserem Hause zu bewerben“, so Dr. Klammer, der die Idee für diesen innovativen Kalender hatte und mehrmals im Jahr Fortbildungsveranstaltungen für Medizinstudenten organisiert. „Wir haben darauf verzichtet, die Namen der Ärzte auf den Kalenderblättern festzuhalten, damit die jeweilige Abteilung im Vordergrund steht“, erklärte der Ärztliche Direktor, Dr. Thomas Haug.  

Die Auflage des Kalenders „Wir geben unser letztes Hemd“ beträgt 1000 Stück und er ist in der Cafeteria des Krankenhauses sowie den Ahlener Buchhandlungen Quast und Sommer für 6 Euro erhältlich. Von dem Erlös fließen 2 Euro an das St. Michael Hospiz, Ahlen, der Rest dient der Deckung der Herstellungskosten, erklärten die Verantwortlichen. Die beiden Buchhandlungen übernehmen den Vertrieb, ohne das Kosten anfallen. Auch wenn der Kalender erst im Dezember erschienen ist, so ist er dadurch zeitlos, dass er keine Jahresangabe enthält und auch die Wochentage nicht markiert sind, so dass er zu einem ewigen Kalender wird.