Donnerstag, 09.04.2020

"Corona-Hilfprojekt" - Medizinstudenten packen während der Coronakrise auch im St. Franziskus-Hospital Ahlen mit an

Das St. Franziskus-Hospital Ahlen - arbeitet mit jungen Menschen zusammen, die sehr wohl über die Maßen gesellschaftliche Verantwortung insbesondere in Krisenzeiten übernehmen, ohne Bedingungen zu stellen, einfach so. Danke dafür.

(v.l.o.n.r.): Solveig Reinecke, Stefan Schlüter, Hannah Eickhölter, (v.l.u.n.r.) Atessa Ghaeezadeh, Laureen Warncke, Carsten Müller

Wer auch immer über die Generation Y in der Vergangenheit geschimpft haben mag, sollte spätestens mit Beginn der Coronakrise innehalten. In einer soziologischen Charakterisierung wird diese Generation, geboren in den 80er bis späten 90er Jahren als wenig gestalterisch in den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen beschrieben. Man beschränke sich eher auf das Konsumieren.

Mitnichten!

Angestoßen durch das Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entstand binnen kurzer Zeit das „Corona-Hilfsprojekt“ für die Wilhelms-Universität Münster und deren angegliederten Lehrkrankenhäuser.

Freiwilliges Engagement wurde von der Universität an die Studierenden im Rahmen der Pandemie adressiert, 1800 Studentinnen und Studenten meldeten sich innerhalb kürzester Zeit.

Ein spezielles Schulungsprogramm wurde initiiert und zeitnah umgesetzt. Binnen weniger Wochen standen den Lehrkrankenhäusern 500 Studenten bei Anfrage zur Verfügung.

Wenn die Zahl der Corona-Patienten exponentiell wachsen sollte, sollten die Versorgungskapazitäten bereits exponentiell aufgebaut sein. Dies bedeutet aktuell Entlastung des medizinischen Personals in den Krankenhäusern, in der Notfallsituation jedoch eine überaus wertvolle, weitreichende Unterstützung in der Patientenversorgung.

Das St. Franziskus-Hospital in Ahlen ist bereits gerüstet, die Ruhe vor dem vermuteten Sturm wurde genutzt.

Bestand bereits seit Jahren ein Pool an Studentinnen und Studenten, die an Wochenenden und an Feiertagen das Operationsteam bei Notfalleingriffen unterstützt haben, so wurde dieses gewachsene Team um freiwillige Studentinnen und Studenten des Corona-Projekts und von weiteren Universitäten erweitert.

Wir wollen sie namentlich nennen: Hannah Eickhölter, Laureen Warncke, Solveig Reinecke, Atessa Ghaeezadeh, Stefan Schlüter, Carsten Müller.

Diese Form der Unterstützung ist nicht selbstverständlich und diese Personen sind wertvoll.

Sie arbeiten im Bereich der Erstsichtung von neuen Patienten und klären mögliche Symptome, messen Temperaturen, organisieren nach etablierten Verfahrensanweisungen die weitere ärztliche Betreuung in der zentralen Notaufnahme, in der Notfallpraxis und auf der Aufnahmestation.

Sie kümmern sich um die Besucher stationär betreuter Patienten und klären die Weiterleitung von Patienteneigentum. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Sie unterstützen die pflegerischen Tätigkeiten auf der Intensivstation in Zusammenarbeit mit den examinierten Schwestern und Pflegern und sind jederzeit für die Patienten ansprechbar.

Sie helfen in der zentralen Notaufnahme und füllen selbstverständlich die Lücken wenn die zu betreuenden Patientenzahlen ansteigen.

Sie haben sich nicht beworben, um primär Geld zu verdienen. Sie sind da, weil sie sich in den schwierigen Zeiten aktiv einbringen wollten. Sie sind Teil eines medizinischen Teams, akzeptiert, geschätzt, gebraucht.

Die Generation „Y“ erscheint als Mythos. Wir – das St. Franziskus-Hospital Ahlen - arbeitet mit jungen Menschen zusammen, die sehr wohl über die Maßen gesellschaftliche Verantwortung insbesondere in Krisenzeiten übernehmen, ohne Bedingungen zu stellen, einfach so. Danke dafür.

Dr. Frank Klammer