Donnerstag, 07.07.2011

Der Magenkrebs im Fokus

Zu einer ganztägigen Fortbildungsveranstaltung zum großen Themenkomplex der Tumorerkrankungen hatten Dr. med. Frank Klammer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie und Dr. med. Volker Kühlkamp, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Diabetologie, ins St. Franziskus-Hospital Ahlen eingeladen.

Assistenzärzte aus ganz Deutschland, die sich in der Ausbildung zum Internisten oder Chirurgen befinden kamen nach Ahlen, um sich über das wichtige Thema zu informieren und praktische Übungen durchzuführen.

"Bei frühen Formen des Krebses ist es möglich, dass nach einer guten Diagnostik nicht mehr operiert werden muss", unterstrich Dr. Klammer. In diesem Fall sind die Gastroenterologen gefragt, um einen kleinen Tumoren im Rahmen einer Magenspiegelung komplett zu entfernen. Fortgeschrittene Tumoren werden zukünftig vor geplanter Operation chemotherapeutisch vorbehandelt. Eine rein operative Therapie kann bei den Tumoren des Magens durchgeführt werden, die ausschließlich auf die Magenwand begrenzt gewachsen sind. "Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass die Heilungschance dann gegeben ist, wenn man die Krebsformen des Magens frühzeitig erkennt und die neuen Behandlungsempfehlungen in der Auswahl der Therapie berücksichtigt", betonte Dr. Kühlkamp.

Namhafte Referenten aus ganz Deutschland hielten im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung Grundsatzvorträge zum Thema Magenkrebs und am Nachmittag schlossen sich praktische Übungen an. Dabei hatten die Kursteilnehmer die Möglichkeit, an Schweinemägen alle endoskopischen Techniken und operative Strategien zu üben. Im Umgang mit "Nadel und Faden" konnten die beiden Chefärzte mit Hinweisen unterstützen und Nahttechniken erklären.

"Anfang des Jahres wurden von den medizinisch wissenschaftlichen Gesellschaften die neuen Leitlinien der Behandlung des Magenkrebses veröffentlicht", erläuterte Dr. Klammer. Diese Behandlungsempfehlungen beruhen auf den Ergebnissen zahlreicher internationaler Studien der letzten fünf Jahre. Dabei gilt es nunmehr als gesichert, dass die Behandlung des Magenkrebses nicht mehr die Aufgabe einer einzelnen medizinischen Fachrichtung sein wird.