Donnerstag, 24.06.2010

Fortbildungsveranstaltung lockt Assistenzärzte aus NRW ins St. Franziskus-Hospital Ahlen

Insgesamt 35 Assistenzärztinnen und Assistenzärzte aus ganz Nordrhein-Westfalen kamen in das St. Franziskus-Hospital Ahlen, um in der Aus- und Weiterbildung zum Chirurgen, Visceralchirurgen, Internisten und Gastroenterologen neue, praxisnahe und alltagstauglichen Erkenntnisse zu sammeln.

In praktischen Übungen lernten die Assistenzärzte Techniken zur Darmnaht und führten gestellte Operationen in der Schlüssellochtechnik durch.

Die Fortbildungsveranstaltung war in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgegliedert. Namhafte Referenten aus Deutschland waren eingeladen worden, um das Krankheitsbild „Darmkrebs“ von allen Seiten her zu beleuchten.

„Der Darmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten bösartigen Tumoren“, erklärte Chefarzt Dr. Frank Klammer. In Deutschland werden jährlich 70000 Neuerkrankungen registriert. Bei den tumorbedingten Todesfällen liegt der Darmkrebs aktuell an zweiter Stelle. „Dennoch haben wir es beim Darmkrebs mit einer heilbaren Erkrankung zu tun, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird und die betroffenen Personen entsprechend der Therapierichtlinien behandelt werden“, so Klammer. In seinen Augen ist die Fülle an aktuellen Informationen zur Behandlung des Darmkrebses für den einzelnen kaum mehr überschaubar. Besonders wichtig ist es, den besten therapeutischen Weg für die Patienten zu finden und hierbei immer wieder die individuellen Bedürfnisse des Patienten ausreichend  zu würdigen „das ist die Kunst in der Medizin“, so der engagierte Mediziner, der der Meinung ist, dass dieser Anspruch nur noch gemeinsam mit den medizinischen Partnern in der Behandlung des Darmkrebs verwirklicht werden kann. Der Nachmittag der Fortbildungsveranstaltung gehörte dem "Blick über den Tellerrand". In praktischen Übungen am Schweinedarm und Schweinemagen wurden alle Techniken der endoskopischen Diagnostik gelehrt und geübt.

Parallel konnten alle Teilnehmer die relevanten Techniken zur Darmnaht an einem Präparat üben. „Das besondere an diesem Workshop ist, dass man "fachfremd" über die Übungen, die Arbeit des medizinischen Partnerns im Alltag kennenlernt“, unterstrich Klammer. Das Verständnis für die Arbeit des anderen, die gemeinsame, interdisziplinäre Diskussion um die Tumorerkrankung des Darms führt, seines Erachtens, unweigerlich zu einer besseren Versorgung der Betroffenen. Diese erste Fortbildungsveranstaltung, bei der die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie die Schirmherrschaft übernommen hatte, war zertifiziert mit 10 Punkten durch die Landesärztekammer Westfalen-Lippe.

„Diese Veranstaltung soll der Beginn einer neuen Form der interdisziplinären Ausbildung regional und überregional sein“, betonte Chefarzt Dr. Frank Klammer, der es begrüßen würde, wenn dass St. Franziskus-Hospital Ahlen, in Kooperation mit der Universitätsklinik Münster, zu einem Lehrkrankenhaus werden würde.