Dienstag, 14.04.2020

„Wir bleiben für Sie da - Bitte bleiben Sie Zuhause“ – Doch im Notfall zögern Sie nicht ins St. Franziskus-Hospital Ahlen zu kommen!

Patienten und Besucher verhalten sich vorbildlich, wenn es um die aktuelle Einhaltung der Besuchssperre und den vorbeugenden Maßnahmen zur Coronaausbreitung im Ahlener Krankenhauses geht.

 

Aufgrund der Coronakrise haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vieler medizinischen Einrichtungen und Krankenhäuser „Wir bleiben für Sie da – Bitte bleiben Sie Zuhause!“ ausgerufen. Dieser Satz hat seine Berechtigung und sorgt für das Bewusstsein, dass man im Notfall jederzeit für die Betroffenen wirklich „da“ ist.

Die Bitte vom St. Franziskus-Hospital Ahlen: „Wir bleiben für Sie da - Bitte bleiben Sie Zuhause – Doch im Notfall zögern Sie nicht zu uns zu kommen. Nutzen Sie gerne die telefonisch angebotenen Sprechstunden.“ (v.l.) Frank Klammer, Ann-Kathrin Hilgenhöner, Natalie Husmann, Sarah Helmig

 

Derzeit stellen die leitenden Ärzte des St. Franziskus-Hospitals Ahlen fest, dass sich einige Patienten zu viel Zeit bei der Behandlung ihrer Symptome lassen berichtet Herr Dr. med. Frank Klammer, Chefarzt der Klinik für Visceral- und Spezielle Visceralchirurgie.

"Wir erleben und behandeln seit knapp drei Wochen unter anderem eine außergewöhnlich hohe Anzahl an schwerwiegenden, fortgeschrittenen Infektionen des Blinddarms mit begleitenden Bauchfellentzündungen und Eiterbildungen im Bauchraum. Allen Betroffenen gemeinsam ist eine bereits mehrtägige Leidensgeschichte bis zur Vorstellung im Krankenhaus. Ursächlich für die späte Inanspruchnahme, so die Betroffenen, sei im Wesentlichen das Corona bedingte Isolationsverhalten bei bestehender Sorge um eine mögliche Ansteckung."

Diese Argumentation zieht sich wie ein roter Faden  durch die Krankengeschichten von Patienten, die durch andere Fachdisziplinen im St. Franziskus-Hospital manchmal erst sehr spät behandelt werden können. "Wir befürchten zurzeit nicht nur die Ausbreitung der Covid19-Infektionsrate. Hier sind wir in sehr gutem Umfang vorbereitet", so Dr. Klammer weiter,  "Wir sorgen uns zunehmend um die ansteigende Rate  offensichtlicher "Kollateralschäden" in der Versorgung kranker Menschen zu Zeiten von Corona.

Wir unterstützen grundsätzlich in vollem Umfang die aktuellen Bestrebungen hinsichtlich der Eindämmung weiterer Infektionen und deren Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dennoch möchten  wir dringlichst darum bitten, körperliche Beschwerden ernst zu nehmen und uns in der Akutsituation so früh wie möglich zu kontaktieren."

Weiter wies der Ärztliche Direktor auf die vorhandenen telefonischen Sprechstunden des St. Franziskus-Hospitals  hin, die allen im kontrollierten Umfang zur Verfügung stehen. In dieser haben PatientInnen die Möglichkeit eines beratenden Gesprächs und einer Terminvereinbarung bei  beschwerdebezogenen weitergehenden Untersuchung zu nutzen.