Innovationsklinik im Rahmen des G-BA Innovationsfonds-Projekt Expert
Optimale Therapieformen finden - bei Frakturen mit Weichteilschäden oder post-operativer Infektion der unteren Extremitäten im Traumanetzwerk
Projekt Expert:
In der muskuloskelettalen Medizin der Uniklinik Münster ist das Projekt EXPERT der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster gestartet: Priv.-Doz. Dr. Steffen Roßlenbroich hat mit seiner Arbeitsgruppe ein auch „online“ verfügbares Expertenforum für die Behandlung von Frakturen mit Weichteilschäden und postoperativen Komplikationen aufgebaut, um auf diesem Wege interdisziplinäre Absprachen zu ermöglichen. EXPERT soll Risiken minimieren, schnellere Entscheidungswege ermöglichen und moderne Therapieformen ermöglichen.
Das Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im St. Franziskus-Hospital Ahlen ist eine der 33 Innovationskliniken, die an diesem Projekt teilnehmen. Am Ende könnten Erfahrungen stehen, die dann in die Regelversorgung übergehen – weshalb das Projekt vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eine Förderung in außergewöhnlicher Höhe von rund 6,9 Millionen Euro erhält.
Individuelle und interdisziplinäre Therapieempfehlung aus universitärer Spitzenmedizin:
Das Projekt will aufbauen, was in seinem ausgeschriebenen Titel vorkommt – die Abkürzung steht für „Extremitätenboards zur Prozessoptimierung, Evaluation, Risikominimierung und Therapieoptimierung bei Frakturen mit Weichteilschäden oder post-operativer Infektion der unteren Extremitäten im Traumanetzwerk“.
Konkret heißt das: Patienten, die Frakturen mit Weichteilschaden erlitten haben, sollen weniger Komplikationen und schnellere sowie bessere Heilungschancen haben. Das Mittel zum Zweck: ein interdisziplinäres Expertenforum, das von ärztlichem Personal durch eine telemedizinische Verbindung abgerufen werden kann.
Behandelnde Ärzte bekommen darüber schnell Zweitmeinungen und interdisziplinäre Therapieempfehlungen für ihre Patienten; auch bei räumlicher Distanz oder unterschiedlichen Zeitplänen könnten die Mediziner auf die universitäre und interdisziplinäre Expertise zugreifen. Kurz gesagt:
Patienten mit komplexen Verletzungen und komplizierten Situationen soll durch EXPERT eine individuelle und interdisziplinäre Therapieempfehlung aus universitärer Spitzenmedizin anbieten, egal wo die Betroffenen sich befinden.
Projektziele sind:
- Die Entlastung des Gesundheitssystems – sowohl durch optimierte Therapieentscheidungen als auch durch Beschleunigung der jeweiligen Behandlung. Dadurch sollen die Behandlungsdauer sowie die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen langfristig reduziert werden.
- Durch den Austausch verschiedener Fachdisziplinen kann die Quote von Patienten sinken, die eine Komplikation erleiden und erneut operiert werden müssen, so die Hoffnung der EXPERT-Arbeitsgruppe.
- Ebenso soll der Einsatz von Antibiotika – und damit auch das Auftreten von Resistenzen - reduziert werden.
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