In der 30. Schwangerschaftswoche lag das Baby immer noch in Beckenendlage und Melanie Schlei bekam den Rat, sich in der Sprechstunde von Chefarzt Dr. Rüdiger Langenberg im St. Franziskus-Hospital Ahlen vorzustellen. Dort wurde eine äußere Wendung versucht, doch auch dieser Versuch blieb erfolglos – Ellice blieb in ihrer Position.
Dr. Langenberg klärte Melanie Schlei und ihren Partner Justin Wischnewski ausführlich über die Möglichkeiten der Entbindung aus Beckenendlage auf. In Ahlen wird die natürliche Geburt aus Beckenendlage routiniert begleitet, sofern die Voraussetzungen stimmen: Das Baby sollte nicht zu groß sein, die Schwangerschaft komplikationslos verlaufen und die Mutter gut aufgeklärt und betreut werden. Die Besonderheit bei der Geburt aus Beckenendlage ist, dass das Kind mit dem Po zuerst geboren wird. Das erfordert viel Erfahrung vom geburtshilflichen Team, da die Geburt etwas langsamer und kontrollierter ablaufen muss, um dem Baby ausreichend Sauerstoff zu sichern und Verletzungen zu vermeiden. Während der Geburt wird das Baby besonders engmaschig überwacht, um jederzeit die Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Außerdem ist das geburtshilfliche Team stets in Notfallbereitschaft, um bei Komplikationen sofort einen Kaiserschnitt durchführen zu können. Ein Kaiserschnitt ist natürlich immer möglich, birgt aber für die Mutter Risiken wie Wundheilungsstörungen, Infektionen und eine längere Erholungszeit. „Fürs Baby ist es der schönere Geburtsweg mit weniger Risiken, die meine Frau beim Kaiserschnitt tragen müsste“, so ihr Partner Justin.
Ein paar Tage nach dem Versuch der äußeren Wendung entschied sich Melanie Schlei bewusst für die natürliche Geburt. „Der Chefarzt Dr. Langenberg hat uns so gut aufgeklärt, dass ich mich wohlgefühlt habe, in die natürliche Geburt zu starten. Ich wollte sie spontan entbinden und nicht 14 Tage vorab holen lassen. Ich bin ganz offen in die Geburt ohne Sorgen reingegangen. Mein Vertrauen zum Team der Geburtshilfe war da und ich hab es einfach gemeistert. Es waren wie bei jeder Geburt Schmerzen – aber ich wusste, wofür ich es tue.“
Am 31. Mai 2025, um 00:08 Uhr, war es dann soweit: Nach einer intensiven, aber selbstbestimmten Geburt durfte Melanie Schlei ihre Tochter Ellice mit 3020 Gramm und 52 cm endlich in den Armen halten. Die Geburt wurde von Hebamme Aybike Kaya begleitet, ärztlich standen Frau Dr. Clarissa Zimmermann und Herr Wesam Ltayef an ihrer Seite. „Ab den Presswehen, in der Austreibungsphase, habe ich im Vierfüßlerstand entbunden. Bis der Popo da war, war die Hebamme bei mir, dann kam das ärztliche Team dazu. Bei der zweitletzten Wehe wurde geschaut, dass die Beine herauskommen, und dann wurde der Kopf als letztes vorsichtig geboren. Alle standen bereit, damit die Kleine auch genug Sauerstoff zur Verfügung hatte.“
Ihr Partner Justin war die ganze Zeit an ihrer Seite. „Ich war von Anfang an nach der Beratung für die natürliche Geburt. Fürs Baby ist es der schönere Geburtsweg mit weniger Risiken, die meine Frau beim Kaiserschnitt tragen müsste“, sagt er rückblickend.
Melanie Schlei ist sehr dankbar für die einfühlsame und kompetente Begleitung durch das Team des St. Franziskus-Hospitals Ahlen. „Nicht verrückt machen lassen – auf das eigene Bauchgefühl hören“, das war ihr Leitsatz. Sie ist stolz, diese besondere Geburt erlebt zu haben, und möchte jeder werdenden Mama Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen.