Dienstag, 28.11.2017

Herzspezialisten informierten zum Thema „Herz“ im Rahmen der Herzwoche 2017

Unter dem Motto „Das schwache Herz“ fand im Rahmen der bundesweiten Herzwochen zur Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eine Informationsveranstaltung im Ratssaal der Stadt Ahlen statt. Vier Fachärzte hielten Vorträge, beantworten Fragen und stellten sich der Diskussion zum Schwerpunktthema "Herz".

Dr. med. Christoph Bozzetti, Dr. med. Jürgen Gude, Dr. med. Kay Rentelmann und Dr. med. Norbert-Wolfgang Müller (v.l.) informierten zum Thema Herz.

In Deutschland schätzen Experten die Zahl der Patienten mit einer Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen. „Bei der chronischen Herzschwäche nimmt die Pumpkraft des Herzens soweit ab, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu Organen wie Gehirn, Nieren oder Muskeln gepumpt wird“ erläuterte Chefarzt Dr. med. Norbert-Wolfgang Müller vom St. Franziskus-Hospital Ahlen. Im fortgeschrittenen Stadium kann Herzschwäche zu massiven Beschwerden bei den Betroffenen führen. Sie beeinträchtigt stark ihren Alltag und bedroht ihr Leben. Allein 2015 wurden rund 445.000 Patienten mit einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert; über 44.500 starben 2014 daran. Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkrankungen, vor allem der koronaren Herzkrankheit (KHK)/Herzinfarkt und des Bluthochdrucks. Aber auch Rhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung, und Herzlappenkrankheiten sind mögliche Ursachen. Die Folge können Beinödeme und Luftnot sein. Dr. Müller appellierte an die Zuhörer: „Lernen Sie die Herzdruckmassage!“. Im Notfall soll zuerst unter der 112 der Rettungsdienst gerufen und dann mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.

Im Anschluss daran informierte Dr. med. Kay Rentelmann, von der Praxis für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen aus Ahlen, zum Thema Chronische Herzschwäche, deren Ursachen, die Diagnostik und Therapie. Dr. med. Jürgen Gude machte deutlich, dass ein schlecht eingestellter Bluthochdruck Ursache der Herzschwäche sein kann. In etwa 70 % der Fälle entwickelt sich die Herzschwäche aus der koronaren Herzkrankheit (KHK) – meist infolge eines oder mehrerer Herzinfarkte – und langjährigem Bluthochdruck, der nicht oder nicht ausreichend behandelt wird. Jeder dritte Erwachsene hat in Deutschland zu hohen Blutdruck (20 Mio. Betroffene). „Bleibt er unbehandelt, drohen dem Herzen schwerwiegende Folgen, weil die chronische Druckbelastung den Herzmuskel verdickt. Das Herz wird dadurch größer, aber nicht leistungsfähiger, sondern schwächer.

Dr. med. Christoph Bozzetti, aus der Praxis für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Ahlen, referierte abschließend über die Schrittmachertherapie bei Patienten mit Herzschwäche, bevor die Interessierten Fragen stellen konnten.

Mehr zum Schwerpunktthema im Internet unter: <link sfa www.herzstiftung.de>www.herzstiftung.de